Birke's Fotoblog

Rom – mein Erlebnis- und Reisebericht, Tag 2

Tag 2 in Rom – mein Erlebnis- und Reisebericht

 

Ach so noch etwas…, jedes Bild kann auch angeklickt werden um es zu vergrößern

Nach dem wir uns am ersten Tag einen kleinen Überblick über die Sehenswürdigkeiten verschafft haben und für heute früh einen Termin für die Vatikanischen Museen gebucht haben, fahren wir mit der U-Bahn drei Stationen vom Barberini Platz bis zur U-Bahnstation Ottaviano die sich nur 300 Meter nördlich des Petersplatz befindet.
Die beiden U-Bahnlinien in Rom fahren alle 2-3 Minuten und mit unserem Roma-Pass brauchen wir ab heute auch nicht bezahlen…., heisst, den Roma-Pass haben wir heute erstmalig eingesetzt und haben ab jetzt drei Tage freie Fahrt mit den öffentl. Verkehrsmitteln! Man hält den Roma-Pass einfach an den Scanner vor dem Drehkreuz und kann dann auf den Bahnsteig gehen.
Wir gehen die Via Ottaviano in südliche Richtung und kommen hier an der Außenmauer des Vatikans vorbei…, an einem Schild sehen wir, wo sich der Eingang zu den Vatikanischen Museen befinden soll…, ähm, wir laufen aber in die entgegengesetzte Richtung. Egal, der Treffpunkt ist am Büro wo man die Omnia-Karten abholt vor dem Petersplatz. Dort angekommen warten auch schon einige „Mit-Besucher“. Wer weiß, vielleicht gehen wir ja durch einen gesonderten Eingang in die Museen?

Hinweisschild an der Außenmauer des Vatikan für das Museum

Papst Franziskus „live“

Es ist kurz vor 09.30 Uhr und bis 10.00 Uhr kann man sich ja noch mal den Petersplatz anschauen und ein paar Bilder schießen. Jetzt so früh steht die Sonne auch in einem sehr günstigen Winkel zum Petersdom, da dieser im Moment eher von seitlich-vorne beleuchtet wird. Nachmittags, so wie gestern ist das Licht eher ungünstig, da es dann von hinten kommt und die Fassade des Petersdom im Schatten liegt.

Der Petersplatz von einer bodennahen Perspektive aufgenommen
Der Petersdom im Morgenlicht

Während ich so mit meiner Kamera rumfriemel und fotografiere fallen mir die Menschenmassen direkt vor dem Petersdom auf. Ab und zu höre ich aus der Ferne lautes Kreischen…, also schnell mal mein Teleobjektiv draufgeschraubt und in die Menge fotografiert um zu schauen, was dort los ist.

Der Petersdom im Morgenlicht

So kann ich erst mal nichts entdecken, außer das im Gegensatz zu gestern eine Menge mehr Sicherheitskräfte und „Würdenträger“ im Altarbereich anwesend. Nach einem kurzen Moment und einem weiteren Foto weiß ich, warum alle so laut sind:
Papst Franziskus fährt in seinem offenem „Papamobil“ durch die Menge und alle jubeln ihm zu. Egal, ob man nun gläubig ist oder nicht, ein ergreifender und faszinierender Moment ist es trotzdem.

Papst Franziskus, Bischof von Rom und Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche, sowie der Souverän der Vatikanstadt

Vatikanisches Museum

Ups…, die Familie ruft. Es ist schon 10.00 Uhr und die Dame, die uns zum Eingang  der Vatikanischen Museen führt (es gibt doch nur den Einen für alle) hält in typischer Touri-Manier ein Schild hoch. Wir folgen ihr also und gehen fast den gesamten Weg zurück aus der wir von der U-Bahn gekommen sind. Zuvor haben wir alle einen kleinen gelben Sticker bekommen, den wir brav an unsere Kleidung kleben. Dieser Sticker weißt einen aus, bevorzugt in das Museum zu gehen.

Museumsbesucher, die Omnia-Karte und damit nicht diesen Sticker haben, dürfen sich in die ca. 200 Meter lange Warteschlange vor der Außenmauer einreihen. Früh Morgens hat man hier noch Glück, das die Warteschlange durch die hohe Mauer mehrheitlich im Schatten liegt. Bei 33 Grad in der Sonne…., viel Vergnügen 😉 .

Die Außenmauer des Vatikan mit dem Eingang zu den Vatikanischen Museen
Sammeln zum Eintritt in die Vatikanischen Museen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Als wir an den Wartenden vorbei gehen, beobachte ich vor mir, wie sich ein Pärchen, die keinen gelben Sticker haben, in unseren Tross einreiht. Ganz schön frech denke ich mir, aber am Eingang werden beide vom Sicherheitspersonal „freundlich“ herausgewunken. Tricksen und Geld sparen also zwecklos.
Bei der Sicherheitskontrolle (analog wie auf Flughäfen) muss ich meine kleine Kameratasche öffnen. Ich habe für den Rombesuch ein kleines Tischstativ dabei. Mein italienisch geht zwar gegen null, ich verstehe aber trotzdem sofort und unmißverständlich, dass ich das Stativ nicht mit in das Museum bringen darf. Freundlich, aber bestimmend zeigt mir der Sicherheitsfuzzi die Garderobe. Hm….., shit denke ich mir, reihe mich aber brav in die Warteschlange vor der Garderobe ein während meine Familie die Augen verdreht. Jaja, zum Fotografieren gehört nun mal auch ein Stativ, auch wenn es nur ein kleines Reisestativ ist (Cullman Magnesit).
Während ich so warte, drehe ich mich zu dem Sicherheitspersonal um….., „ganz schön beschäftigt“ denke ich mir….und noch mal anstellen zum Abholen…, nö, nicht wirklich.
Das Stativ wandert auf mystische Weise zurück in meine Fototasche und verbleibt dort dann auch während des gesamten Museumbesuches 😉 .

Hier könnte man sich jetzt auch noch einen Audioguide für einige Euro ausleihen, wir verzichten aber darauf, denn dann bräuchte man sicherlich eine Woche alleine für das Museum.
Das Eingangstreppenhaus in die oberen Etagen, wo der Rundgang startet, beeindruckt schon mal. Wer möchte, kann auch eine Rolltreppe benutzen.

Eingangs-„Treppenhaus“ im Vatikanischen Museum

Die Vatikanischen Museen beherbergen Kunstschätze orientalischer Altertümer (auch aus Ägypten), der Antike, sowie Sammlungen aller weiteren Epochen bis zum heutigen Tage. Fast am Schluß wird man automatisch durch die Sixtinische Kapelle (1475-1483) geleitet in der die Konklave abgehalten wird (Papstwahl). Einen Museumsplan kann man sich hier herunterladen, den man aber auch direkt im Museum bekommt. Einen Gesamtüberblick des Vatikan kann man sich hier anschauen.

Bevor wir uns in das Gewimmel der Museumsräume stürzen, gehen wir kurz auf eine Terrasse, von der wir einen entfernten Blick auf den Petersdom und die Gärten im Vatikan genießen können. Ahhhh, die Leute unten im Garten haben Eis und Getränkebecher in den Händen…., die Versorgung nach dem Museumsrundgang scheint also gesichert.

Der zugängliche Teil der Vatikanischen Gärten „Giardino Quadrato“
Der Petersdom aus der Ferne vom Museums-Eingangsbereich und Vatikanischen Gärten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Von den Museumsräumen kann ich durch ein offenes Fenster ein paar schnelle Fotos in den Innenhof machen. Jemand, der mir das nachmachen will, wird durch einen Wachmann dabei entdeckt und zurechtgewiesen. Also Obacht! Das Sicherheitspersonal ist hier allgegenwärtig und achtet streng darauf, das nicht mit Blitz fotografiert wird. Am besten gleich komplett ausschalten und die ISO-Zahl nach oben schrauben. Lichtstarke Objektive sind zudem von Vorteil. Fotos mit seinem Handy in der Mehrzahl der eher dunklen Räume zu machen, werden vmtl. von der Bildqualität nicht so berauschend sein.

Blick in den Pinienhof der Vatikanischen Museen
Die Kugel stammt von dem italienischen Bildhauer Arnaldo Pomodoro

 

 

 

 

 

 

 

Insgesamt ist es richtig richtig voll, zu voll. Ich habe keine Ahnung, ob das Personal immer nur so viele Besucher hinein lässt, wie welche das Museum verlassen. Fotos machen ist hier eine echte Herausforderung.

Kunstschätze in der Ausstellung

Allein von der Anzahl der Exponate könnte man hier wahrscheinlich Millionen Fotos zeigen, dazu kommen dann noch die Räume an sich. Man weiß gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll, so überwältigend ist diese Ausstellung.

Endlose Gänge im Vatikanischen Museum
Fotografisch „gesehen“
Hier dient das Pantheon als Vorbild
Deckenkunst in den Museumsgängen
„Luft“….., der Petersdom im Spiegelbild eines offenen Fensters
Wappen auf dem Boden im Vatikanischen Museum
Der Blick nach draußen beim Museumrundgang
Die Natur erobert sich ihren Platz auf der „Blumenbank“
Ehemalige Päpstliche Gemächer im jetzigen Vatikanischen Museum
Wand- und Deckenkunst in den ehemaligen Päpstlichen Gemächern
Parkplatz im Belvederehof für die Angestellten im Vatikan, Blick aus dem Museum
Weitere Wand- und Deckengemälde in den ehemaligen Päpstlichen Gemächern
Zum Teil 15 Meter hohe Räume in den ehemaligen päpstlichen Gemächern
Privatgemächer des Paptes Alexander VI. Borgia (Amtszeit 1492-1503)
Die Sixtinische Kapelle

Hier in der Sixtinischen Kapelle ist es sehr sehr voll, ich habe das Gefühl, als würden alle Einwohner Chinas in diesem einen Raum sein. Die Besucher stehen dicht an dicht, fast wie in der U-Bahn zum Berufsverkehr und obwohl ein Sprecher alle zwei Minuten über einen Lautsprecher „silenzio, silence – quit please“verkündet, ist es recht laut.
Überall sieht man Wachleute in Uniformen und auch in zivil sind sie ab und zu auszumachen, die darauf achten, das nicht und vor allem nicht mit Blitzlicht fotografiert wird, um die Gemälde vor dem schädlichen UV-Licht zu schützen. Wer sich also mit seiner Kamera oder Handy nicht 100%-ig auskennt, sollte es lieber nicht versuchen, zumal der nur angedeutete Blick durch den Sucher sofort die Wachleute auf den Plan ruft.  Den Blick staunend immer nach oben an die Fresken gerichtet, halte ich meine Kamera lieber in den Händen, als sie in der Fototasche zu verstauen…., schließlich soll sie bei dem Gedrängel nicht entwendet werden. Das Gedrängel ist wirklich extrem und pötzlich werde ich von jemanden mit einem Rucksack angerempelt. In diesem Moment drücke ich, vmtl. aus Versehen und von mir völlig unbemerkt, auf den Auslöser. Anscheinend war die Kamera noch vom Museumsrundgang eingeschaltet…, ich wollte das gar nicht, ehrlich. Erst zu Hause sehe ich was passiert ist 😉 .
Der Name der Sixtinischen Kapelle stammt vom gleichnamigen Papst Sixtus IV., der von 1471-81 regierte und die Kapelle erbauen ließ. Seit 1872 wird hier das Konklave abgehalten.
Tipp: Wer diesen einmalig schönen Raum ungestörter genießen möchte, sollte gleich früh morgens auf kürzestem Wege durch die Museumsräume gehen, um so vor dem großen Besucheransturm dort zu sein. Da man nach dem Besuch der Sixtinischen Kapelle wieder am gemeinsamen Ein- und Ausgang heraus kommt, kann man dann seinen Rundgang durch die Museumsräume starten. Im Grunde genommen könnte man den ganzen Tag immer wieder neu mit dem Museumsbesuch beginnen 😉 .

Eine handgezeichnete Weltkarte aus dem Jahr?, ca. 2×3 Meter groß
Holztäfelung mit Wappen zwischen zwei Museumsräumen als Türzarge
Diese Flagge war bereits auf dem Mond, darüber Mondgestein
Vitrine mit div. Kostbarkeiten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aufgrund der wirklich vielen Exponate die sich an den Decken, Wänden und sogar im Fußboden befinden, ist man irgendwann kaum mehr aufnahmefähig und daher bin ich fast an einer Vitrine achtlos vorbeigegangen, in der sich eine Flagge des Vatikans befindet, die bei der ersten Mondlandung am 21. Juli 1969 (Apollo 11) dabei war. Über der Flagge sind auch einige Stücke des Mondgestein ausgestellt. Eigentlich kein großes Ding, aber doch irgendwie faszinierend, etwas vor sich zu haben, das einmal auf dem Mond war, bzw. von dort kommt. Ob die Flagge auch außerhalb der Mondfähre Eagle war?
Weiter geht’s…

Ein ca. 3 Meter hoher Altar komplett aus feinstem Porzellan
Details eines Altars komplett aus feinstem Porzellan
Eine übergroße Vase
Die letzten Räume vor dem Ausgang

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach drei Stunden haben wir den Rundgang durch das Vatikanische Museum beendet und kommen wieder auf den Innenhof an den öffentlichen Teil der Vatikanischen Gärten. Im Internet hatte ich irgendwo einmal gelesen, das es auch direkt nach der Sixtinischen Kapelle einen Ausgang gibt, der jedoch geführten Reisegruppen vorbehalten sein soll. Durch diesen Ausgang könnte man den Weg abkürzen und würde direkt am Petersplatz herauskommen. Ich habe den Ausgang nicht gesehen, vielleicht ist es auch eine Art Geheimtür. Wer weiß schon, welche „geheimen“ Gänge und verschlungene Wege es hier im Vatikan gibt…, sicher eine Menge.

In den Vatikanischen Gärten gibt es ein kleines Bistro. Hier „stärken“ wir uns mit einem Eis und Getränken und genießen die Sonnenstrahlen und angenehmen Temperaturen von 23 Grad (haha, gestern sind wir in Berlin bei Schneetreiben abgeflogen). Vor der Rasenfläche befindet sich die 1932 erbaute Pinakothek, in der sich die päpstliche Gemäldesammlung befindet und die man ihm Rahmen des Museumsbesuches ebenfalls besichtigen kann.
Auch hier im Garten sind die Sicherheitsleute allgegenwärtig und achten peinlich darauf, das sich niemand auf den Rasenflächen nieder lässt. Zwei Mädels, die ein wenig entspannen wollen, werden sofort aufgescheucht.
Die Vatikanischen Gärten, die der Allgemeinheit nicht zugänglich sind, können im Rahmen von geführten Rundgängen trotzdem besucht werden. Allerdings sind hierfür Anmeldungen 60 Tage im Voraus nötig.

Brunnen vor der Pinakothek in den Vatikanischen Gärten
Pinakothek (erb. 1932) in den Vatikanischen Gärten für die Unterbringung der päpstlichen Gemäldesammlung

 

 

 

 

 

 

 

Nach dem „Sonnenbad“ begeben wir uns wieder in den Ein- und Ausgangsbereich, wobei sich dieser nur wenig höher als die Rasenfläche befindet.  Hier im oberen Ein- und Ausgangsbereich hat man die Möglichkeit Bilder, Kalender, Bücher etc. zu kaufen. Während meine Familie sich an diesem Stand rum treibt, nutze ich noch einmal die Gelegenheit, das mich zu sehr faszinierende Eingangstreppenhaus zu fotografieren.
Um den eigentlichen Ausgang auf Straßenniveau zu erreichen, müssen wir uns durch ein weiteres Schneckentreppenhaus nach unten begeben.

Das Eingangstreppenhaus im Vatikanischen Museum
Das Eingangstreppenhaus im Vatikanischen Museum
Das Ausgangstreppenhaus im Vatikanischen Museum
Das Augangstreppenhaus im Vatikanischen Museum von unten nach oben fotografiert

Wir verlassen die Vatikanischen Museen und laufen entlang der Außenmauer in Richtung Petersplatz. Auf dem weiteren Weg zur Haltestelle des Hop-On-Hop-Off Bus juckt es mir im „Auslöserfinger“ und muss im vorbeigehen noch schnell ein Foto durch die Kolonnaden machen 😉

Ein flüchtiger Blick durch die Kolonnaden auf den Petersdom

An der Starthaltestelle der gelben Hop-On-Hop-Off Busse (bei der Omnia-Karte inkl.) begeben wir uns auf das Oberdeck, das kein Dach oder Seitenscheiben hat. Sofort bieten von unten einige Straßenhändler die unvermeidlichen Selfie-Stangen für das Handy und andere Souvenirs an, die für einen möglichen Kauf nach oben gehalten werden. Aber…, wir können weiterhin widerstehen und genießen es, einfach nur sitzen zu können und bis zur Abfahrt zu entspannen. Den auf der Internetseite der Omnia-Karte angepriesenen Audioguide kannst du getrost vergessen. Man braucht zum einen eigenen Kopfhörer mit Mini-Klinkenanschluß (wie z. B. beim iPhone oder Samsung Handy), zum anderen ist es im Oberdeck durch den Fahrtwind und den Stadtverkehr so laut, das man eh nichts hört.

Italienisches Nationaldenkmal

Wir fahren mit dem Bus bis zum Piazza Venezia und steigen aus. Hier befindet sich das Nationaldenkmal für Viktor Emanuel II (it.: Vittorio Emanuele II). Auf der Rückseite kann man mit einem gläsernen Aufzug (kein Fahrstuhl! 😉  ) nach oben auf das Dach fahren und genießt von hier aus einen bestimmt tollen Blick auf das Kolosseum, das direkt angrenzende Forum Romanum und die Trajansmärke. Aus Zeitmangel haben wir uns diese Aussicht leider nicht gegönnt.

Monumento Nazionale a Vittorio Emanuele II (erb. 1885-1927), zu Ehren des ersten König im neu gegründeten Italien

Das Ziel ist jedoch das Pantheon, so dass mir nur ein schnelles Foto von einer einigermaßen zentralen Position bleibt…., meine Familie zieht indes schon weiter.

Das Pantheon

Die 800 Meter bis zum Pantheon schaffen wir in lockeren 10 Minuten Fußweg und kommen von dessen linken Seite durch die kleine Seitenstraße „Via del Seminario“ heran.

Das Pantheon am Ende einer schmalen Gasse

Auf der Piazza della Rotonda herrscht wieder das allgegenwärtige Tourigewimmel (wir gehören selbstverständlich nicht dazu 😉 ), so dass wir uns bei einem zweiten original italienischen Eis am Rand niederlassen. Der Platz vor dem Pantheon war zu dessen Bauzeit ca. 2 Meter tiefer gelegen als heute, so dass man zum damaligen Göttertempel etwas emporsteigen musste.
Jede Säule der Eingangshalle hat ein Gewicht von 60 Tonnen, bestehen aus je einem Stück Granit und stammt aus einem Steinbruch unweit des heutigen Hurghada in Ägypten. Um die Säulen über das Mittelmeer zu transportieren, wurden eigens dafür konstruierte Schiffe gebaut.

Das Pantheon (erb. 114-118 n. Chr.)

Bevor wir in das Pantheon hineingehen, versuche ich mein Eis eher als meine Familie zu verschlingen, um noch ein paar Minuten Fotozeit herauszuschlagen.

Detailansichten des Eingangsportal vom Pantheon
Detailansichten des Eingangsportal vom Pantheon
Detailansichten des Eingangsportal vom Pantheon
Der Eingang mit 6 m hohen Bronzetüren
Der Eingangsbereich vom Pantheon

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Pantheon ist im Grunde genommen ein runder Bau mit einer darauf platzierten Kuppel. Der Kuppeldurchmesser beträgt etwa 43 Meter und entspricht genau der Hälfte einer Kugel. Damit befindet sich die obige, ca. 9 Meter große Öffnung in einer Höhe von ebenfalls 43 Metern. Die Öffnung ist neben dem Eingang die einzige Lichtquelle. Daher kann es durch die Öffnung auch hineinregnen. Der Fußboden hat, der sich im übrigen noch im ORIGINALZUSTAND befindet, eine leichte Neigung zur Mitte damit sich das Regenwasser sammeln kann. Hier wird das Wasser dann über kleine Kanäle im Boden weggeleitet.
Geradezu faszinierend, wie die damaligen Bauten konstruiert wurden und mit welcher Genauigkeit gebaut wurde. Computerberechnungen, Laservermessungen und und und gab es ja noch nicht. Ich kann mich einfach nicht „sattsehen“.

Die Kuppel etwas seitlicher fotografiert um sie aus Augenhöhe trotzdem vollständig aufnehmen zu können

Um die gesamte Kuppel fotografieren zu können, lege ich meine Kamera direkt auf den Boden und nutze ein 7,5 mm Weitwinkelobjektiv. Ein Stativ darf nicht aufgestellt werden und so stelle ich den Selbstauslöser auf 3 Sekunden ein. Das Reicht, um zur Seite zu springen und ungefähr abschätzen zu können, das keine anderen Besucher bis zur Aufnahme in das Bild rennen.

Foto direkt unterhalb der Kuppelöffnung

Wer mag hier in knapp 1900 Jahren schon alles über den Fußboden gelaufen sein?
Während in der heutigen Zeit Bauten bereits nach einigen Jahrzehnten wegen Einsturzgefahr abgerissen werden müssen, steht dieses gewaltige Gebäude fast unverändert immer noch. Über 1700 Jahre hatte das Pantheon die größte Kuppel der Welt.
Ursprünglich war die Kuppel mit vegoldeten Bronzeplatten bedeckt. Als im Jahr 663 der oströmische Kaiser Konstans II. Rom besuchte, ließ er die Bronzeplatten abnehmen und schaffte sie nach Konstantinopel.
1632 ließ Papst Urban VIII. die Bronzeverkleidung auf dem Vordach des Pantheon abnehmen, ließ daraus Kanonen für die Engelsburg gießen und beauftragte den Architekten Bernini den riesigen Baldachin für den Hochaltar im Petersdom zu fertigten.
Als der Petersdom 1505 gebaut wurde (Beginn der Baumaßnahmen), forderte der Papst, das die Kuppel größer als die des Pantheon werden muß. Doch kapitulierten die Architekten des Petersdoms rund 1400 Jahre nach dem Bau des Pantheon an der gewaltigen Statik und so wurde die Kuppel des Petersdom rund einen Meter kleiner.
Den heutigen, guten Zustand ist dem Umstand zu verdanken, das im Jahr 608 der byzantinische Kaiser Phokas das Pantheon an den Papst Bonifatius IV. schenkte und dieser ein Jahr später in die Kirche Santa Maria Rotonda umwandelte. Heute ist das Pantheon als Kirche daher für jeden und unentgeldlich zu betreten.

Der Innenraum vom Pantheon mit dem Originalfußboden (erb. 114-118)

Nach „nur“ einer halben Stunde Besichtigung, möchte meine Familie schon weiter. Mit dem Hop-On-Hop-Off Bus fahren wir durch Rom. Am Strassenrand, direkt auf dem Bürgersteig, entdecke ich eine Tankstelle. Vermutlich unvorstellbar für deutsche Behörden, so etwas zu genehmigen.

Eine Tankstelle am Straßenrand
Wir haben Anfang April, Blätter sind noch nicht gewachsen

Unser nächster Stopp soll das MCMXXXV Jahre alte Kolosseum sein! Na, weißt du, wie alt ist es?

Dies und noch mehr lest ihr auf der nächsten Seite des 2. Tages in Rom.

Tag 2 in Rom – ein Erlebnis- und Reisebericht

Blick vom Tourbus auf das Kolosseum

Das Kolosseum und der Konstantinsbogen

Wir halten mit dem Bus auf der anderen Seite des Kolosseum und nähern uns diesem mit gleichzeitigen Blick auf den Konstantinsbogen der von 312-315 n. Chr. Ehren des Kaisers Konstantin erbaut wurde.
Die Attika im oberen Teil ist heller als der eigentliche Unterbau und wurde erst später aufgesetzt. An den Frontseiten sind rechts und links je zwei Tondi (runde Reliefs) angebracht (unter dem Kaiser Hadrian) die Jagd- und Opernszenen zeigen.
Im oberen, mittleren Teil haben der Senat und das Volk von Rom dem Kaiser Flavius Constantinus Maximus eine Inschrift gewidmet.

Der Konstatinsbogen (m Hintergrund das Forum Romanum)
Der Konstatinsbogen (312-315 n. Chr.)
Der Konstatinsbogen nahe des Kolosseum
Paarweise Tondi an den Seiten

Wir gehen vorbei am Konstatinsbogen und stehen nun unmittelbar vor dem Kolosseum. Das Kolosseum stellt im wahrsten Sinne des Wortes alles bisher gesehene hier in Rom in den Schatten.
An der Stelle des Kolosseum waren ursprünglich vom Kaiser Nero (37-68 n. Chr.) Gärten und einen See angelegt worden, die zur Domus Aurea gehörten. Nach dem Tod Neros wurde die Domus Aurea nicht weiter gebaut und so ließ der Kaiser Vespasian (9-79 n. Chr.) den See entfernen und an dessen Stelle ein Amphitheater bauen, in dem sich das Volk belustigen sollte und dessen Ausmaße alle anderen Amphitheater in den Schatten stellen sollte.

Die umlaufenden Gänge unter den Tribünen
Ein Größenvergleich Mensch-Kolosseum
Das Koloseum ist vollständig eingezäunt

Nach der Fertigstellung (erb. 72-80 n. Chr.) wurde das Kolosseum mit einem hunderttägigen Fest eingeweiht, bei dem hunderte Gladiatoren und tausende Tiere ihr Leben ließen. Im Kolosseum soll bis zu 70.000 Zuschauer Platz gefunden haben, wobei das „niedere“ Volk oben saß und Senatoren etc. weiter unten. Insgesamt gab es 80 Zugänge, davon waren alleine vier dem Kaiser vorbehalten.
Das Kolosseum wurde elliptisch gebaut, so dass die Zuschauer näher am Geschehen waren. Die runde Form verhinderte zudem, das sich Gladiatoren in irgendwelchen Ecken verstecken konnten.
Das Kolosseum ist knapp 190 Meter lang und knapp 160 Meter breit. Die Höhe misst  ca. 50 Meter. Im äußeren Ring, von dem heute nur noch der nördliche Teil vorhanden ist, bewegten sich die Zuschauermassen beim hinein- und rausgehen. Die restlichen Teile dieses Ringsystem sind im Laufe der Jahrhunderte von reichen Römern und verschiedenen Päpsten abgetragen worden, die das Kolosseum nach dessen letzten Nutzung im Jahr 523 als Steinbruch nutzten. Auch Teile des Petersdoms wurden mit Steinen aus dem Kolosseum gebaut. Bis dahin sollen im Kolosseum von zehntausenden bis mehreren hundertausenden Menschen und einige Millionen Tiere ihren Tod gefunden haben (schon erschreckend!). Die „Spiele“ wurden vom Kaiser ausgerichtet und alle freien Bürger Roms hatten kostenlosen Eintritt und genossen freie Verpflegung (Brot und Spiele). Erst Papst Benedict XIV stoppte 1744 den Abbruch des Kolosseum.

Im Inneren war die Arena zwar unterkellert, aber ebenerdig mit einem Holzboden abgedeckt auf dem die Gladiatorenkämpfe stattfanden. Die Holzbohlen konnten für nachgestellte Seeschlachten entfernt werden während der Keller mit Wasser geflutet wurde. Später fanden keine Wasserschlachten mehr statt und das Kellergeschoß wurde mit Räumen ausgebaut in denen sich die Gladiatoren aufhielten und Tiere eingesperrt wurden. Den Holzboden, in dem eine aufwendige Bühnentechnik installiert war, behielt man jedoch bei, da ein Steinboden das Blut nicht aufgesogen hätte.

Zur Anschauung wurde Teile des Holzboden rekonstruiert

Das Wort Kolosseum stammt ursprünglich von einer Statue des Nero, der „Kolossalstatue“ ab, die vor dem Amphitheater stand. Diese ca. 35 Meter hohe Statue stand erst im gegenüber befindlichen Forum Romanum und wurde durch den Kaiser Hadrian nach dem Tod des Nero vor das Amphitheater versetzt. Die Statue soll bis in das 4. Jahrhundert dort gestanden haben und wurde wegen der schieren Größe „Colossus“ genannt.
Das Kolosseum steht bis zum heutigen Tage in seiner Architektur und Konstruktion als Vorbild für viele große Fußball- und Olympiastadien da. An dem grundsätzlichen Aufbau mit den vielen Treppen und Zugängen hat sich bis heute nichts geändert…., schon erstaunlich, welch weitreichenden Einfluß das Kolosseum hat.

Unter den Tribünen
Hohe Tribünenzugänge

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir stehen ja jetzt nun vor dem Eingang und sind überrascht, das überhaupt keine Warteschlange zu sehen ist. Na ja, es ist ja auch bereits 16:20 Uhr und die meisten Besucher waren sicherlich vormittags hier. Wir können also zügig das Kolosseum betreten nach dem wir unseren Roma-Pass vorgezeigt haben. Der Eingang befindet sich auf der Nordseite, so dass man erst einmal in dem alten Außenring steht und von der Größe und Höhe des Tunnelsystem „erschlagen“ wird. Jetzt fehlen hier eigentlich nur die alten Römer mit ihren Ledersandalen…, wie war das früher, als die Römer hier durchgelatscht sind?

Ein ehemaliger Stützpfeiler
Ehemaliges Zuschauertunnelsystem unter den Tribünen
Der erste Blick in das Kolosseum
Akkurat gemauerte Bögen aus Ziegel
Treppe in die oberen Ränge
Blick von der westlichen Seite hinab ins Kolosseum

Wir gehen in den Außenring und können von oben hinab zum Forum Romanum und auf den Konstatinsbogen schauen.

Blick vom Kolosseum auf den Bereich davor
Der Konstatinsbogen vom Kolosseum aus gesehen
Blick von der Südseite zur Nordseite
Blick auf den nördlichen Außenring
Blick nach unten auf das ehemals überdachte Zuschauertunnelsystem
Das Tunnelsystem aus Kopfhöhe
Das Tunnelsystem aus Kopfhöhe
Touristen auf Arenahöhe, unten die Kellergewölbe
Reste von Tribünen (links)
Der Mittelgang im Kellergewölbe
Kellergewölbe im Detail
Kellergewölbe im Detail
Das Hauptportal in das Kolosseum
Der Blick auf die Nordseite
Das Kolosseum in Höhe der Arena

Nach dem wir das Kolosseum besichtigt haben, gehen wir zurück zur HOP-ON-HOP-OFF Haltestelle. Auf dem Weg dorthin kommen wir noch einmal am Kostatinsbogen vorbei, der unweigerlich eine „Motivklingel“ in meiner Kamera aktiviert: „Bitte fotografiere mich noch einmal“ höre ich es 😉

Meine Faszination für diese alten Gebäude, die schon so viel „gesehen“ haben, lässt mich weiter auf den Auslöser drücken
Blick von der Haltestelle auf den Konstatinsbogen und Koloseum
Das Kolosseum
Der Konstatinsbogen
Außenmauer vom Kolosseum

Es ist 18.00 Uhr und vor unserer Nase fährt der Bus ab. Ein Blick auf den Busfahrplan der HOP-ON-HOP-OFF Busse sagt uns, das um 18.00 Uhr Feierabend ist. Nee oder? So eine Touristenstadt und das Kolosseum hat zudem bis eine Stunde vor Sonnenuntergang geöffnet und dann fahren die Busse hier nur bis 18.00 Uhr? Hm…, andere HOP-ON-HOP-OFF Busse fahren hingegen. Wir warten also, laufen können wir immer noch und nach gefühlten 20 Minuten kommt doch noch ein Bus, den wir benutzen können.

Circus Maximus

Nach drei Stationen und der Vorbeifahrt am Circus Maximus (in dem bis zu 300.000 Zuschauer Platz fanden und Wagenrennen á la „Ben Hur“ stattfanden) steigen wir an der Haltestelle „Corso Vittorio Emanuele- Navona“ wieder aus.

Der Circus Maximus wurde im Jahr 46 v. Chr. durch den Kaiser Caesar erstmal fest mit Steinen gebaut, die weiteren Kaiser Augustus, Domitian und Trajan ließen Erweiterungen und Umbauten bis in das Jahr 103 n. Chr. vornehmen. Im Hintergrund sind die Tempelanlagen auf dem Palatin zu sehen.

Piazza Campo de’Fiori

Wir laufen von der Haltestelle in südliche Richtung etwa 200 Meter bis zum Piazza Campo de‘ Fiori und werden hier zu Abend essen.

Die Tafel an der Hauswand sagt wo wir sind
Modernes Speditionsunternehmen
Die Marktstände werden langsam abgebaut, es ist 18.30 Uhr
Statue auf der Platzmitte

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Unser Lokal Ristorante Mercato….schon sehr gemütlich
Ristorante Mercato
Die blaue Stunde auf dem Campo de‘ Fiori

Nach dem Essen, das sehr lecker und noch relativ preiswert war (die Straßenmusiker gab es kostenlos dazu), gehen wir gemütlich durch die Altstadtgassen in Richtung Barberini Platz, wo sich unser Hotel befindet.
Die beleuchteten Gassen und das Restlicht am Himmel sind für mich immer „noch zu schnell für gemütlich“, so dass ich bereits nach kurzer Zeit meine Familie teilweise aus den Augen verliere.

Die Kirche Sant’Andrea della Valle in der Straße „Corso Vittorio Emanuele II“
Das Pantheon
Viktor-Emanuelsdenkmal an der Piazza Venezia, 1/15 Sek. Belichtungszeit, Blende 4,1, ISO 160, frei Hand
Viktor-Emanuelsdenkmal an der Piazza Venezia, 10 Sek. Belichtungszeit, ISO 160, Blende 13, auf Stativ
Galleria Alberto Sordi
Die Kirche Santa Maria in Via im Vollmond, 30 Sekunden Belichtungszeit, Blende 20, ISO 160, vom Stativ.

Das war der 2. Tag in Rom mit den Highlights und Sehenwürdigkeiten:
– Petersplatz und der Papt „live“
– Vatikanische Museen
– Nationaldenkmal
– Pantheon
– Stadtrundfahrt
– Kolosseum
– Campo di‘ Fiori
– Rom bei Nacht

Der Dritte von vier Tagen folgt in Kürze….. und der Vierte natürlich auch.

Habt ihr Fragen, Anregungen oder Tipps? Ich freue mich über euren Kommentar.

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